Leserbrief zur Initiative

«Ja zu Gewerbe und Läden in der Altstadt»

Aufgrund der Aussagen in Leserbriefen, auf Plakaten und Flyern der Befürworter der Initiative «Ja zu Gewerbe und Läden in der Altstadt» muss man zum Schluss kommen, dass nur mit dem Auto anreisende Kunden des Zuger Gewerbes sind. Aufgrund welcher Erhebungen kommen sie zu diesem Schluss? Verfügen Sie über Auswertungen zur Kaufkraft der Nutzer von Aussenparkplätzen?

Es wird z. B. suggeriert, dass die Mehrzahl dieser Kunden sehr schlecht zu Fuss ist. Ein Marsch von 100 bis 300 Metern bis zum nächsten Parkhaus, z. B. am Postplatz oder im Parkhaus Casino ist ihnen anscheinend nicht zumutbar. Was bewegt Hoteliers, Boutiquebesitzer, Apotheker etc. die zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem Bus in die Stadt kommenden Kunden in ihren Überlegungen auszublenden, dass sie in der Abstimmungswerbung mit keinem Wort erwähnt werden?

Tatsache ist, dass Fussgänger einen Blick in die Schaufensterauslagen werfen und sich zu einem spontanen Besuch der Geschäfte entscheiden können, und das noch mehr, wenn ihnen der Zugang nicht von Autos verstellt wird, wie es prominente Beispiele in Zürich und Basel zeigen. Eine weitere Tatsache ist, dass Fussgänger sich eher Zeit nehmen für Besuche in einem der zahlreichen Restaurants und mit gutem Gewissen auch alkoholische Getränke geniessen können.

Und zum Schluss, weshalb setzt sich die Mehrheit des Grossen Gemeinderates und der Gewerbetreibenden nicht für Veloabstellplätze auf dem Postplatz, der Zeughausgasse und an der Poststrasse ein? Auf der Fläche eines Parkplatzes haben mindestens 8 Fahrräder potenzieller Kunden Platz. Die Zuger Sektion des VCS (Verkehrs-Club der Schweiz) bemüht sich seit über zwei Jahren, dass von der Verkehrs- und Sicherheitsabteilung der Stadt Zug an den genannten Orten endlich Veloabstellplätze geschaffen werden. Doch bis jetzt leider vergebens. Hingegen wurden die versprochenen zusätzlichen gedeckten Autoparkplätze im neuen Parkhaus am Postplatz erstellt.

Daher ein klares Nein zur Nichteinhaltung des Bebauungsplanes Postplatz.

Markus Rast, Vorstandsmitglied, VCS Sektion Zug

Zuger Zeitung, 23. Mai 2018

Stellungnahme des VCS Zug zur Umgestaltung des Postplatz Zug

Die Sektion Zug des VCS Verkehrs-Club der Schweiz bedankt sich, am Mitwirkungsverfahren betreffend der Aufhebung von 60 oberirdischen Parkplätzen beim Postplatz und Umgebung teilnehmen zu können. Die VCS Sektion Zug begrüsst die Aufhebung der oberirdischen Parplätze und hat noch ein paar Optimierungsvoschläge:

1. Die Veloparkplätze sollen nicht ins Raingässli verlegt werden. Dort wären sie zu versteckt und sind vom Postplatz aus nicht ersichtlich. Wir empfehlen, die Veloabstellplätze an guter Lage auf dem Postplatz z.B. vor der ehemaligen Post zu platzieren. So wären die Wege vom Veloabstellplatz Richtung Bahnhofstrasse und umliegende Geschäfte kürzer, was es für den Velofahrer attraktiver macht. Für jene, die zum Landsgemeindeplatz wollen, besteht ja bereits an der Seestrasse ein Veloabstellplatz. Zudem wären die Veloabstellplätze auch für ortsunkundige Besucher sofort ersichtlich.
Die Veloabstellplätze könnten „technisch“ so gestaltet werden, dass sie sich bei Grossanlässen leicht entfernen lassen (z.B. wie im Zentrum von Basel, wo während der Fasnacht alle Veloabstellplätze aufgehoben werden).

2. So wie wir das sehen, kommt der Mobility-Parkplatz auf dem Postplatz weg. Wahrscheinlich wird er ins Parkhaus verlegt. Wir würden es begrüssen, wenn das Mobility-Auto oberirdisch bleiben kann, z.B. neben dem ehemaligen Postgebäude, wo die zwei Gehbehindertenparkplätze stehen sollen. Dies würde die Attraktivität von Mobility steigern. Zudem sehen potenzielle Neukunden, wo es überall Mobility-Parkplätze gibt. Die Idee vom Autoteilen finden wir für eine nachhaltige Mobilität zentral und eine Förderung sehr wichtig.

3. Im Plan sind drei Kurzzeitparkplätze in der Zeughausgasse geplant. Wir befürchten, dass sie zu Suchverkehr in dieser Gasse führen. Ein zusätzliches Problem sind die engen Verhältnisse in dieser Gasse, wo die Velofahrer und teilweise auch die Autofahrer auf die Gehsteige ausweichen müssen. Aus Sicherheitsgründen sind hier Parkmanöver unerwünscht. Daher wäre es besser, in der Zeughausgasse sämtliche Parkplätze zu streichen. Dafür sollten zwei bis drei Flächen für den Warenumschlag reserviert werden.

23.04.2017

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